Kieselgur ist eine Tonerde, die vor mehreren hunderttausend Jahren während der Eiszeit aus versteinerten Kieselalgen entstanden ist. Insbesondere in Nordeuropa und Nordamerika gibt es viele Vorkommen von verschiedenster Qualität.
Kieselgur als nützlicher Rohstoff in der Landwirtschaft wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in Deutschland entdeckt. Im Laufe der Jahrzehnte wurde Kieselgur auch von Alfred Nobel zur Dynamitherstellung oder beim Filterbau eingesetzt. Die kommerzielle Förderung in Deutschland wurde aus verschiedenen Gründen vor ein paar Jahrzehnten eingestellt: Teilweise waren die Vorkommen erschöpft, bzw. die noch vorkommende Kieselgur nicht mehr rein genug oder die Kosten der Förderung wurden zu hoch, weil zu viel Grundwasser in den Tagebau eindrang und nur unter hohem Aufwand und Kosten abgebaut werden konnte.
In vielen Nachbarländern Deutschlands (z.B. Dänemark und Tschechien) gibt es jedoch noch sehr ergiebige Kieselgur-Vorkommen die auch weiterhin umfassend im Tagebau abgebaut werden.
Kieselgur ist bekannt für seine amorphe Struktur und seine hohe Wasseraufnahme-Kapazität. Diese Eigenschaften machen sich die Menschen zur Nutze und setzen Kieselgur als vielfältig einsetzbares Material zur Trocknung von Flüssigkeiten, Wasserspeicherung und Filtrierung ein. Typische Anwendungsbeispiele sind beispielsweise die Austrocknung von Parasiten, der Einsatz als gesunder Futtermittelzusatz, die Verwendung als effektives Ölbindemittel, oder die Herstellung eines stabilen Wasserhaushalts bei Pflanzen.
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